Es wird eine Video Aufzeichnung geben, so dass der Kongress auch im Nachhinein angeschaut werden kann
ReThink Hospital
Online Kongress
7.- 8. Februar 2025
Transformation im Krankenhaus!
Wo und wie wird sie bereits gestaltet? Wir machen Teamwork und Transformation zu unserem Thema auf dem dritten New Work Medizin Kongress. Gemeinsam lernen wir innovative Konzepte und Pionier-Projekte im Gesundheitswesen kennen, die Zusammenarbeit neu definieren.
Was braucht es für wirksame Zusammenarbeit im Krankenhaus?
Wie kann Verantwortung gelebt werden? Was hat das mit Vertrauen zu tun?
Wer führt in Zukunft eigentlich wen?
Fragen wie diesen stellen wir uns mit euch und Expert*innen aus den Projekten am 07. und 08. Februar 2025 im interaktiven Online-Format (CME zertifizierte Fortbildung).
Leuchtturm
Projekte
Aus der Praxis - für die Praxis! Wir lernen Pilot- und Pionierprojekte aus der Krankenhauslandschaft kennen, die von ihrem Alltag und Veränderungsprozessen berichten.
Teamboard in Kiel
Wie lässt sich die Kommunikation und Zusammenarbeit in einem komplexen Krankenhausumfeld nachhaltig verbessern? Diese Frage war für das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein entscheidend bei der Einführung von Teamboards, einem zentralen Element des Lean-Management-Ansatzes. Teamboards bieten eine strukturierte und visuelle Plattform für den Austausch von Informationen, die Förderung von Transparenz und die kontinuierliche Verbesserung. Sie ermöglichen es Teams, sich auf gemeinsame Ziele zu fokussieren und Probleme frühzeitig zu erkennen und zu lösen.
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Die Einführung von Teamboards kann nicht nur die Zusammenarbeit und Kommunikation im Krankenhaus optimieren, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zur Patientensicherheit und Qualitätssicherung leisten. Gleichzeitig unterstützt das Lean-Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung die nachhaltige Weiterentwick-lung von Prozessen und Transformationsprojekten.
Das Teamboard zeigt eindrucksvoll, wie einfache, visuelle Tools die komplexen Herausforderungen des Gesundheitswesens adressieren und eine Kultur des Miteinanders und der Problem-lösung fördern können – ein Ansatz mit weitreichendem Potenzial für das Krankenhaus der Zukunft.
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Ort Universitätsklinikum Schleswig Holstein
Berufsgruppen Pflege, Medizin, Service, Physiotherapie etc.
Involvierte Abteilungen >90 Bereiche
Bettenanzahl 2680 Betten
Projektstart Februar 2022
Methode/Tools Teamboard
Evaluation CAU-Studie in der Zwischenauswertung
Was sind Pläne für die Zukunft?
Campusübergreifend kompletter Rollout aller Stationen, OPs und Funktionsbereiche
Selbstorganisation in Aschaffenburg
“Meine Station“ ist ein Pilotprojekt für selbstorganisierte Zusammenarbeit im Krankenhaus. Die Zusammenarbeit aller Mitarbeitenden wird berufsgruppen- und hierarchieübergreifend neu gedacht. Das Stationsteam gestaltet die Arbeitsbedingungen überwiegend selbst, trifft gemeinsame Entscheidungen und kann so die eigenen Bedürfnisse bestmöglich in den Arbeitsalltag integrieren. Neben der Möglichkeit, Struktur-veränderungen selbst vornehmen zu können, spielt auch die Erweiterung innerer Kompetenzen der Mitarbeitenden eine zentrale Rolle.
Für das Stationsprojekt hat sich ein komplett neues Team aus hausinternen und externen Bewerber*innen zusammengefunden. In einer viermonatigen Vorbereitungs- und Teamfindungsphase erhielten die Mitarbeitenden eine Ausbildung von Expert:innen für Organisations-entwicklung in u.a rollen- und spannungs-basiertem Arbeiten, gewaltfreier Kommunikation und Selbstorganisation.
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Ort Klinikum Aschaffenburg-Alzenau
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Berufsgruppen Pflegerisches Team inkl. MFAs
Ärztliches Team inkl. Physician Assistant
Ernährungsberatung, Stomaberatung, Seelsorge
Teamgröße 42 Personen
Bettenanzahl 20 Betten
Projektstart Februar 2023
Evaluation läuft im Rahmen einer Promotion
Tools/Methoden
The Loop Approach von TheDive
Gewaltfreie Kommunikation
Selbstorganisation
Was sind eure Pläne für die Zukunft?
Die schrittweise Weiterentwicklung der inneren Strukturen. Weitere Zusammenführung des pflegerischen und ärztlichen Teams, Ausbau des Teams und der Methodenkompetenz.
Hospital at Home in Arlesheim
Ein multiprofessionelles Team aus Pflegekräften und Ärztinnen versorgt krankenhausäquivalente internistische Akutpatient*innen zu Hause. Das pflegerische und ärztliche Team steht dabei 24 h 7 Tage die Woche zur Verfügung. Die Patient*innen werden, wie im Krankenhaus, mehrfach am Tag durch ein mobiles Team visitiert und akut behandelt. Wenn nötig, ist ein telemetrisches Monitoring möglich.
Die Versorgung zu Hause fordert durch die örtliche Besonderheit ein hohes Maß an vorausschauender Planung, Flexibilität und vor allem Selbstständigkeit der Teammitglieder. Deshalb setzen sie auf Selbstorganisation und Rollen-basiertes Arbeiten, „Wir haben keine klassische Stellenaufteilung nach Pflegekräften und Ärzt*innen, sondern versuchen unsere internen Prozesse mit Verantwortlichkeiten in Rollen abzubilden“.
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Ort Klinik Arlesheim, Schweiz, Innere Medizin
Teamgröße 12 Personen
Berufsgruppen Pflege, Ärzt*innen
Bettenanzahl 5 - 8 Patient*innen gleichzeitig
Projektstart Juni 2023
Tools/Konzepte Selbstorganisation
The Loop Approach von TheDive
Rollen- und Spannungsbasierte Arbeit
Was sind Pläne für die Zukunft?
Die Vision ist es, dieses Konzept schweizweit zu verbreiten. Zu die-sem Zweck wurde die Swiss Hospital at Home Society als Verein mit dem Ziel gegründet, die innovative Behandlungsmethode zu etablieren und ihre Vorteile für Patient*innen, Gesundheitsdienst-leister und das Gesundheitssystem insgesamt aufzuzeigen. Die nächsten Schritte umfassen den Wissensaustausch, die Förderung von Forschung sowie die Entwicklung von Standards für die akut-medizinische Versorgung zu Hause in der Schweiz.
Soziokratie in Ravensburg
New Work in der Endoskopie
Osnabrück
Die Klinik für Kinder- und Jugendliche organisiert seit nun 6 Jahren ihre internen Strukturen in der Soziokratischen Kreisorganisationsmethode (SKM) nach Gerard Endenburg. Soziokratie heißt übersetzt „Gemeinschaft regiert“. SKM ist ein Organisationsmodell, das durch ihre Kreisstrukturen und Konsent-Entscheidung die Perspektive aller Beteiligten einbindet und wertschätzt. Außerdem wird durch klare Regeln die strukturelle Sicherheit für dynamische Steuerung und organisationales Lernen gewährleistet. Die vier Pfeiler der Soziokratie sind: das Konsentprinzip, die Kreisstruktur, die doppelte Verknüpfung von Kreisen über jeweils eine leitende und eine delegierte Person, und die offene Wahl.
Dr. Andreas Artlich, Ärztlicher Leiter und Initiator des Projekts, beschreibt die Veränderungen in seiner Klinik als “Therapie für Organisationen”, die aus dem eigenen Leidensdruck, täglich in linearen, hierarchischen Strukturen zu arbeiten, entstanden sei. Als Grundlage für nachhaltige Veränderung nennt er die kritische Reflektion des eigenen Führungsverhaltens und ein neues Mindset: “Vorgesetzte setzen vor, Leiter leiten an!”
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Ort Klinik für Kinder- und Jugendliche
Oberschwabenklinik Ravensburg
Teamgröße ca. 250 Mitarbeitende
Bettenanzahl 70 Betten
Projektstart 2018
Berufsgruppen Pflege, Therapeut*innen, Ärzt*innen, MFA, RTA, Physiotherapeut*innen
Methode/Tools Soziokratische Kreisorganisationsmethode
Was sind Pläne für die Zukunft?
Entwicklung eines Zentrums für Führungskräfte der anderen Abteilungen
Das Endoskopie-Team hat sich als Pilotabteilung des Marienhospitals Osnabrück auf die New Work Reise gemacht. Unterstützt durch hausinterne New Work Experti*innen, die extern eine Ausbildung in der “frankfurter Akademie für neue Arbeitskultur und Führung” gemacht haben, testen sie unterschiedliche New Work Tools in ihrem Team. Unter dem Motto “better me, better we, better society” sind sie angetreten, um ihre Arbeitsbedingungen aus dem Alltag heraus zu verändern und mitzugestalten. Das Team entscheidet welche Themen bearbeitet und angegangen werden und entwickelt aus ihren täglichen Herausforderungen und Ärgernissen Ideen, wie es besser, effizienter und angenehmer gehen kann. So widmen sie sich z.B. Schnittstellen zu ihrer Abteilung, gehen Arbeitszeitmodelle an und gestalten dabei ihre Prozesse so, wie es sinnvoll und praktisch ist und nicht, weil es schon immer so war !
Mit den gesammelten Erfahrungen soll das Projekt dann später auf andere Bereiche ausgeweitet werden.
Workshops
Interaktiv, praktisch, konkret - tiefer eintauchen und direkt in den Austausch mit den Leutturmprojekten gehen wir am Samstagnachmittag in diesen Workshops.
Führungsfragen
(Philipp Busche)
Wie können Führungskräfte im Krankenhaus neue Arbeitsformen erfolgreich einführen? Welche sozialen Werkzeuge unterstützen eine wirksame und zukunftsfähige Führung? In unserem Workshop "Führungsfragen" richten wir uns an Verantwortungsträger:innen im Gesundheitswesen, die ihre eigene Haltung reflektieren, neue Methoden kennenlernen und den Wandel aktiv mitgestalten möchten.
Wir beleuchten zentrale Fragen zu:
der inneren Entwicklung als Führungskraft, dem Umgang mit Diversität und Komplexität in teambasierten Prozessen und organisatorischen Herausforderungen, differenzierten Entscheidungsprozessen bei dezentralisierter Verantwortung, dem Einfluss neuer Arbeitsweisen auf die Beziehungsebene zu Mitarbeitenden, möglichen Messwerten für teambasierte Zusammenarbeit und relevanten Kennzahlen, sowie den langfristig zu erwartenden Effekten
Feedback im Team - Inner Work und Teamentwicklung
(Karin Gödicke)
Du hast Interesse an Feedbackkultur? Was hat Feedback mit Inner Work und Teamentwicklung zu tun? Warum ist das Thema Feedback so wichtig und dennoch so minimal im medizinischen Arbeitsalltag etabliert? Wie können wir das verändern?
Für ein grundlegendes Verständnis von Feedback werden zwei Modelle vorgestellt - zum einen die "4-Räume einer Organisation" und zum anderen das "Johari-Fenster". Mit diesen Grundlagen erkunden wir im direkten Austausch die erforderliche innere Haltung und eure Erfahrungen zu möglichen Formaten/Methoden zur Etablierung von Feedbackkultur im Stationsalltag.
Selbstorganisation in der Praxis
(Felix Herter, Johanna Stecher )
Das Zusammenarbeitsmodell der Selbstorganisation basiert auf dezentraler Entscheidungsfindung, klaren Rollen und kontinuierlicher Anpassung. In ihrem interaktiven Workshop zeigen dir Johanna und Felix, wie das spannungsbasierte Arbeiten als zentrale Methode eine dynamische, lernende Organisation fördert – eine Organisation, in der Menschen erleben, dass ihr Handeln einen echten Unterschied macht. Du wirst die Methode direkt ausprobieren und dabei spannende Einblicke aus der Anwendung im Pilotprojekt “Meine Station” erhalten.
Teamboard -10 Minuten für einen besseren Klinikalltag
(Sara Schneede, Steffen Herzmann)
Angeleitet von Expert:innen aus der Praxis bekommt ihr in diesem Workshop einen genauen Einblick in die Teamboard-Methode. Sie nutzt ein visuelles Tool, um Informationen im Klinikalltag strukturiert darzustellen, Probleme frühzeitig zu erkennen und die Teamkommunikation zu verbessern. Der Workshop bietet eine ganz praxisnahe Einführung in die Methode und zeigt, wie sie nachhaltig zur Verbesserung der Zusammenarbeit aber auch in der Patientensicherheit beitragen kann.
Interprofessionelles Teamwork - Können wir das ?
(Christiane Eberhardt, Severin Pöchtrager)
In diesem interaktiven Workshop erarbeitet ihr, wie eine effektive Zusammenarbeit zwischen Patient:innen, Zu- und Angehörigen, Pflegenden und Ärzt:innen gelingen kann. Es geht darum, welche Bedingungen berücksichtigt werden sollten, um diese Zusammenarbeit optimal zu gestalten, und welchen Mehrwert ein solches Miteinander für alle Beteiligten bringt. Geleitet wird der Workshop von einem interprofessionellen Team, das aktuell im Rahmen eines Hospital at Home-Projekts tagtäglich die praktische Umsetzung dieser Zusammenarbeit ausfeilt und erprobt.
Unser Kongress wird unterstützt durch